N 47°54'48" / O 13°36'33" / 860m
Seit Sommer 2015 betreibt Erwin Filimon auf der Sternwarte Gahberg eine Kamera die speziell für die Aufnahme von Polarlichtern konzipiert ist. Die Spiegelreflexkamera Canon 1000D mit lichtstarkem Normalobjektiv in einem wetterfesten Gehäuse (Dank der Konstruktion von Manfred Penn) wird über einen PC gesteuert, auf den remote zugeriffen wird. Die Kamera ist Richtung Norden ausgerichtet und zeigt den nördlichen Horizont in Richtung Hausruck.
Jede klare Nacht ist die Kamera eingeschaltet und bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden pro Bild ergeben sich in den Wintermonaten mehr als 1000 Aufnahmen in einer Nacht. Je nach Nachthelligkeit durch den Mond wird die Empfindlichkeit zwischen 200 bis 1600 ASA eingestellt.
2015 sind damit zwei fotografische Polarlichter gelungen; Gewitterblitze, nachtleuchtende Wolken in den Sommermonaten und einige schöne Feuerkugeln der Geminiden- und Tauridenmeteorströme waren weitere Erfolge.
Bei der Auswertung der Aufnahmen vom 6. Feber 2015 fand sich um 22:07 Uhr MEZ eine eigenartige Spur auf der Aufnahme – relativ schwach, sehr knapp über dem Horizont beginnend und im Horizont endend. Astronomen des dänischen und norwegischen Meteeoritenortungsnetzen berichteten von einer extrem hellen Feuerkugel mit Meteoritenfund direkt über Kopenhagen um 22:07 Uhr MEZ. Da die dänischen und norwegischen Kameras zu dieser Zeit Bewölkung hatten, gab es keine Aufnahmen von Skandinavien aus. Schließlich kam die Bestätigung, dass es gelungen war diese Feuerkugel über eine Entfernung von etwa 900 Kilometer vom Gahberg aus, dank sehr klarem Himmel in Horizontnähe aufzunehmen. Die Aufnahme vom Gahberg zeigt die Bahnspur der Feuerkugel über der Wolkendecke in Dänemark. Später gab es noch eine weitere Aufnahme aus Norddeutschland. Somit sollte es möglich sein, die Bahn des Meteoriten im Weltall zu berechnen.
Nahe Kopenhagen wurde auch ein Steinmeteorit mit rund 56 Gramm gefunden.
Die Internationale Meteor Organisation (IMO) war an der Aufnahme sehr interessiert, da noch keine Feuerkugel so nahe am Horizont und über eine so große Distanz fotografiert werden konnte. Hier die Sichtungsmeldungen auf der IMO-Homepage: http://www.amsmeteors.org/members/imo_view/event/2016/489
Die Aufnahme wurde im dänischen Fernsehen gezeigt und auch in dänischen Zeitungen veröffentlicht:
http://www.bt.dk/danmark/helt-utroligt-se-det-fantastiske-billede-af-meteoritten-over-danmark
Noch ist der Meteoritenfall nicht fertig ausgewertet, wir sind gespannt auf die Ergebnisse.
Die Feuerkugelspur ist direkt am Horizont, rechts der beleuchteten Ortschaft Ampflwang in der Bildmitte.