N 47°54'48" / O 13°36'33" / 860m
Komet Panstarrs im April und Mai 2013
Der Komet wandert in den nächsten Wochen durch die Sternbilder Kassiopeia und Kepheus in Richtung Kleiner Wagen. Ende Mai wird er nahe dem Polarstern stehen. Seine Helligkeit wird schwächer, aber im Feldstecher und Teleskop kann er noch beobachtet werden.
erfolgreiche Beobachtungen:
Am Freitag, 22.3. war klarte der Himmel gegen Abend wieder auf. Ein größeres Team konnte bei der Sternwarte Gahberg den Kometen fotografieren. Er wird leider schon schwächer und auch das Mondlicht beginnt bereits zu stören. Dennoch sind Aufnahmen gelungen und der Staubschweif ist auch gut zu sehen.
Am Dienstag 19.3. konnte ein Bebachterteam den Kometen am Gahberg sehr gut sehen.
Leider steht er noch so tief, dass die Geräte der Sternwarte ihn noch nicht erreichen können. Die Beobachter sind daher am Gahberg auf mobile Geräte angewiesen. Das sollte sich in der nächsten Woche bessern, allerdings wird der Vollmond den Himmel aufhellen.
Hier Aufnahmen unserer Mitglieder Peter Großpointner, Hermann Koberger jun., Christoph Kaltseis, Markus Gattinger, Andreas Vogl, Wolfgang Gebetsroither, Bernhard Hubl, Manfred Penn und Erwin Filimon
Image # 5306 not found!
Ab Ende März steht der Komet der Andromedagalaxie schon sehr nahe. Noch sollte er schwach freisichtig zu sehen sein. In den ersten Apriltagen läuft er knapp an der Andromedagalaxie vorbei. Das sollte schöne Fotomotive geben. Er wird ab Anfang April auch zirkumpolar, d.h. er kann nun die ganze Nacht beobachtet werden.
Bis Ende April wird die Helligkeit des Kometen auf rund 7m fallen, damit bleibt er noch ein Feldstecherobjekt und natürlich ein Objekt für die Kometenfotografen.
In unserer Vereinszeitung Astro-Info Feber 2013 haben wir ausführlich über Kometen informiert. Die Ausgabe findet man unter diesem Link: http://www.astronomie.at/ai/aipdf.asp?ausgabe=216
Erinnerungen an den Kometen McNaught aus dem Jahre 2007 werden wach, der unter ähnlichen Umständen tief am Westhorizont zu sehen war.
Gutes Wetter und vor allem sehr klarer Himmel am Westhorizont ist notwendig um erfolgreich zu sein.
Aufsuchkarten des Kometen Panstarrs:
Datum | Sonnenuntergang | Kometenuntergang |
---|---|---|
9. März 2013 | 18.02 Uhr | 18.52 Uhr |
10. März 2013 | 18.03 Uhr | 19.04 Uhr |
11. März 2013 | 18.05 Uhr | 19.14 Uhr |
12. März 2013 | 18.06 Uhr | 19.24 Uhr |
13. März 2013 | 18.08 Uhr | 19.33 Uhr |
14. März 2013 | 18.09 Uhr | 19.41 Uhr |
15. März 2013 | 18.11 Uhr | 19.49 Uhr |
16. März 2013 | 18.12 Uhr | 19.56 Uhr |
17. März 2013 | 18.14 Uhr | 20.03 Uhr |
18. März 2013 | 18.15 Uhr | 20.10 Uhr |
19. März 2013 | 18.17 Uhr | 20.16 Uhr |
20. März 2013 | 18.18 Uhr | 20.22 Uhr |
22. März 2013 | 18.21 Uhr | 20.35 Uhr |
24. März 2013 | 18.24 Uhr | 20.47 Uhr |
26. März 2013 | 18.27 Uhr | 21.00 Uhr |
28. März 2013 | 18.30 Uhr | 21.16 Uhr |
30. März 2013 | 18.33 Uhr | 21.34 Uhr |
Eine sehr unfangreiche Informationsseite zum Kometen Panstarrs hat Herr Andreas Schnabl (VdS-Fachgruppe Kometen) unter diesem Link veröffentlicht: http://kometen.fg-vds.de/Publ/2011l4/Komet_C2001L4_Panstarrs_Info.pdf
Erste Aufnahmen vom Kometen Panstarrs (von der Südhalbkugel der Erde) findet man schon auf der Kometengalerie von Spaceweather.com
Was sind Kometen?
Es ist Materie, die bei der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren übrig geblieben ist. Diese Materie hat sich seitdem kaum verändert – somit ist die Urmaterie unseres Sonnensystems in den Kometen erhalten. Diese Kometen sind zumeist nur rund 10 bis 20 km groß und finden sich in sehr großer Anzahl im äußeren Bereich unseres Sonnensystems. Man schätzt, dass es vermutlich mehrere Milliarden Kometen sind. Nur hin und wieder gelangen Kometen ins innere Sonnensystem und werden dadurch für uns sichtbar.
Woraus bestehen Kometen?
Die Kometen bestehen aus Wasser, gefrorenen Gasen, Staub und kleinen festen Teilchen.
Wie entwickelt sich ein Komet?
Weit draußen am Rande des Sonnensystems ziehen die Kometen Ihre Bahnen und sind für uns nicht sichtbar. Gelegentlich jedoch werden Kometen durch gravitative Störungen in Richtung der Sonne gelenkt und nähern sich auf Ihrer Bahn der Sonne. Der kalte, dunkle Körper wird erwärmt, das Eis geht in gasförmigen Zustand über, die gefrorenen Gase entweichen und der darin eingebettete Staub wird freigesetzt. Fontänen von Staub und Gas entweichen aus dem Kometenkern. So entsteht um den relativ kleinen Kometenkern eine Gas- und Staubhülle, die „Koma“ genannt wird. Diese Koma kann einen Durchmesser von 10.000 bis 100.000 km erreichen. Wenn der Komet sich weiter der Sonne nähert, (ab etwa der Marsbahn) werden schließlich durch den sogenannten „Sonnenwind“ die Gas- und Staubteilchen aus der Kometenkoma mitgerissen und die Kometenschweife entstehen. Der Gasschweif weist dabei immer genau von der Sonne weg. Auf Aufnahmen ist er bläulich, da die Gase durch das UV Licht der Sonne ionisiert werden und selbst leuchten, während der Staubschweif zumeist gekrümmt und gelblich erscheint (er reflektiert das Sonnenlicht an den unzähligen Staubpartikeln) –Kometenschweife können bis zu 300 Millionen Kilometern lang werden.
Wo befinden sich die Kometen im Sonnensystem?
In ca. 50facher Entfernung Sonne-Erde gibt es den Kuiper-Gürtel mit Millionen von Kometen, aus ihm stammen die kurzperiodischen Kometen. In einer Entfernung von 5000 bis 100.000facher Entfernung der Erde von der Sonne befindet sich die „Oortsche Wolke“ in der sich Milliarden von Kometen befinden. In diesen „Kometenwolken“ umkreisen die Kometen sehr langsam unsere Sonne.
Wie hell kann ein Komet werden?
Es kommt darauf an, wie nahe er der Sonne und der Erde kommt, aber auch die Beschaffenheit des Kometen ist ausschlaggebend (wieviel Staubanteil etc.). Ist es ein „neuer“ Komet, der zum ersten Mal in Sonnennähe gelangt – oder schon ein „alter“ Komet der viele Sonnenpassagen hinter sich hat und seinen Vorrat an Gas und Staub schon verloren hat. Viele Kometen sind nur im Teleskop zu sehen. Alle paar Jahre gibt es jedoch einen helleren Kometen, der auch mit freiem Auge zu sehen ist.
Wann kehrt ein Komet wieder?
Die meisten Kometen ziehen auf elliptischen Bahnen um die Sonne, manchmal kommen Sie auch Planeten nahe und Ihre Umlaufsbahn wird dadurch verändert – viele Kometen mit langperiodischen Umläufen wurden so zu kurzperiodischen Kometen, die nur ein paar Jahre für einen Umlauf benötigen. Es gibt Kometen, die nach Jahrzehnten, oft aber erst nach hunderten oder tausenden Jahren wieder in Sonnennähe zurückkehren. Bekannt ist da vor allem der Halleysche Komet, der alle 76 Jahre wieder in Sonnennähe kommt – zuletzt war er 1986 zu sehen. Vermutlich schon seit 3000 Jahren gibt es nachgewiesene Sichtungen dieses Kometen. Gelegentlich gibt es aber Kometen, die auf Ihrer Bahn der Sonne so nahe kommen, dass sie sich auflösen oder in die Sonne stürzen.
Warum können sich Kometen auflösen?
Der Kometenkörper selbst ist in seiner Struktur sehr „filigran“ ohne großen inneren Zusammenhalt. Kometen „altern“ mit jedem Umlauf um die Sonne – im Laufe der Zeit wird immer weniger Gas und Staub freigesetzt. Bei jedem Umlauf verliert ein Komet etwa 0,1 % seiner Masse. Entscheidend ist auch die Nähe zur Sonne, die er beim Umlauf erreicht. Es gibt Beispiele, wo sich Kometen in mehrere Bruchstücke aufgelöst haben oder völlig zerfallen sind. Viele Überbleibsel von Kometen sehen wir auf der Erde als Sternschnuppen, wenn diese kleinen Teilchen in der Erdatmosphäre verglühen. So sind z.B. auch die Sternschnuppen der Perseiden im August kleine Teilchen eines Kometen.
Mehrere Raumsonden haben schon Kometenkerne aus der Nähe fotografiert. Für Astronomen ist der Kometenkern zu klein, um direkt mit Teleskopen beobachtet werden zu können und er ist auch in der Gas- und Staubhülle, der Kometenkoma , „versteckt“.
Links zum Kometen Panstarrs
Fachgruppe Kometen in der VdS: http://kometen.fg-vds.de/index.htm
Aufsuchkarten heller Kometen - Winnies Kometenseite: http://www.ki.tng.de/~winnie/kometen/aktuell.html
Ausführliche Informationen zum Kometen Panstarrs: http://www.komet-panstarrs.de/
Hier eine Info über die Sichtbarkeit des Kometen: http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/stories/panstarrs/matrix.html
Stefan Beck hat ein Handbuch über die Bildbearbeitung von Kometen veröffentlicht: http://www.cometchaser.de/imageprocessingcomets_de.html